Kennkarte, 1938
In Deutschland beginnt die Flucht und Vertreibung der deutschen Juden mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933. Von da an betreiben die Nationalsozialisten eine Politik , die auf die rasche Ausgrenzung der Juden aus allen Gesellschafts- und Lebensbereichen im Deutschen Reich zielt – eine Politik, die den Antisemitismus verstaatlicht und am Ende mit massenmörderischer Konsequenz umgesetzt wird. Auch Moses Kirchheimer spürt die antijüdische Politik am eigenen Leib, die ihn zwingt sein Geschäft zu schließen, die seine Familie auseinanderreißt und ihn zwingt eine Kennkarte, die mit einem „J“ für „Jude“ versehen ist, zu tragen. Diese Kennkarten werden ab 1938 verpflichtend für die jüdische Bevölkerung. Die von der Stadt Bremerhaven am 27. Dezember 1938 ausgestellte Kennkarte für Moses Kirchheimer enthält ein Foto und seine Fingerabdrücke.
© Sammlung Deutsches Auswandererhaus, Schenkung Renate Gabcke