Koffer, ca. 1922
Das Land Japan spielte im 19. und 20. Jahrhundert bei europäischen Auswanderern keine große Rolle. Dennoch verschlägt es die deutsche Auswanderin Johanna Dietrich dorthin. Sie lernt im Berlin der frühen 1920er Jahre den in Japan geborenen Max Dietrich kennen und lieben. Gemeinsam wandern die beiden 1922 nach Yokohama aus. Johanna und ihr Ehemann haben gemeinsam zwei Kinder, die beide in Japan geboren werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhält Johanna für sich und ihre Familie eine Aufenthaltsgenehmigung für Japan. Viele andere deutsche Staatsangehörige haben nicht so viel Glück, sondern werden nach Ende des Krieges aus Japan ausgewiesen. Doch Johannas Ehemann erhält eine Arbeitsstelle als Koordinator zwischen den japanischen Behörden und der amerikanischen Besatzung und kann so den Unterhalt für die kleine Familie erwirtschaften. Johanna Dietrich nimmt den braunen Lederkoffer mit auf ihre Auswanderung nach Japan. Das Reiseutensil wird mit verschiedenen Reiseaufklebern verziert - so unter anderem mit dem Aufkleber „Yokohama“. Die japanische Stadt ist eine bedeutende Handelsstadt auf dem asiatischen Kontinent. Sie ist Teil des Ballungsgebiets der Hauptstadt Tokio und bildet ein politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Japans.
© Sammlung Deutsches Auswandererhaus, Schenkung Jürgen Dietrich