„Ankommen“
Ein Gespräch zwischen Generationen
Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven lädt in Kooperation mit dem Kölner „Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland“ (DOMiD e.V.) anlässlich des 60-Jährigen Jubiläums des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens ein, sich mit den persönlichen und gesellschaftlichen Effekten des historisch wichtigen Vertrags auseinanderzusetzen. Die Anwerbeabkommen, die die Bunderepublik Deutschland in den 1950er und 60er Jahren mit diversen Staaten schloss, prägten viele persönliche Lebenswege ebenso wie Deutschland als Migrationsgesellschaft mit. Zu diesen Abkommen gehört auch der Vertrag zwischen Deutschland und der Türkei, der am 30. Oktober 1961 in Kraft trat. Viele kamen daraufhin als „Gastarbeiter:innen“, um in der boomenden Industrie Geld zu verdienen. Einige bauten sich in Deutschland ein neues Zuhause auf.
In einem Ferienworkshop können Jugendliche vom 25. bis zum 29. Oktober 2021 diese Erfahrung im Spiegel der Biographien der Museumssammlung kennen lernen, diskutieren und einen eigenen Podcast dazu gestalten. So kommt es zu einer besonderen Auseinandersetzung mit der generationsübergreifenden Frage nach Fremd-Sein und Ankommen. „Wir möchten die Jugendlichen nicht nur anregen, über eigene Erfahrungen nachzudenken, sondern auch die anderer Menschen kennen zu lernen und empathisch über die Bedeutung des Abkommens bis heute nachzudenken“, erklärt Astrid Bormann, Museumspädagogin am Deutschen Auswandererhaus.
Als besonderer Abschluss ist am Freitag 29. Oktober, ab 11.30 Uhr das Online-Event „Ankommen. Ein Gespräch zwischen Generationen“ geplant, an dem auch eine breitere Öffentlichkeit teilhaben kann. Jugendliche aus dem Land Bremen können drei Zeitzeug:innen aus Köln zu ihren persönlichen Erlebnissen befragen und in den Dialog über eigene Erfahrungen, etwa mit Labeln wie „Migrationshintergrund“, kommen. Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten dabei das Thema: von einem ehemaligen Arbeiter bei Ford über die Tochter einer Familie aus Sizilien, die als Achtjährige zusammen mit den Eltern nach Köln kam, bis zum in Deutschland geborenen Kind von „Gastarbeiter:inen“, der seine Erfahrungen im Rap verarbeitete. Moderiert wird die Hybridveranstaltung von der freien Journalistin Elif Şenel, deren Eltern selbst aus der Türkei stammen und die unter anderem für den WDR zu hören ist. Interessierte können den Stream am Freitag verfolgen, indem sie auf den grünen Button klicken.
Anleitung für das Online-Event über Zoom:
1. Damit Sie zum Online-Event gelangen, klicken Sie auf den grünen Button "Hier geht es zum Online-Event". Anschließend werden Sie zum Zoom-Meeting weitergeleitet.
2. Klicken Sie bitte auf "Launch Meeting". Falls anschließend keine Weiterleitung erfolgt, klicken Sie auf den untenstehenden blau-markierten Hinweis "Join from your browser".
3. Sie können dann einen Namen auswählen, unter dem Sie im Online-Event zu erkennen sind. Wenn Sie auf "Beitreten" klicken, gelangen Sie zum Online-Event und können das Gespräch zwischen den Generationen verfolgen.
4. Wir bitten Sie freundlich darum Ihr Mikrofon auszustellen. Fragen können Sie gerne im Chat stellen!
Ergänzend zeigt das Deutsche Ausandererhaus vom 25. Oktober bis 07. November 2021 eine Wanderausstellung des DOMiD, die in großformatigen Fotos die Angeworbenen, ihre Kinder und Enkelkinder porträtiert und so Familiengeschichten erzählt. Für den Besuch der Ausstellung werden in den kommenden Tagen Kurzführungen angeboten, (hier geht es zu den Terminen.)
Mit diesen Veranstaltungen beteiligt sich das Deutsche Auswandererhaus am „Herbst der Vielfalt“, der rund um die Bremer und Bremerhavener Integrationswoche 2021 (01. bis 06. November) gruppiert ist. Zusätzlich heißt das Museum am 06. November 2021 50 ausgewählte Schüler:innen mit eigener Migrationsgeschichte und Zeitzeug:innen zum Ausstellungsbesuch willkommen.