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Europe on the Move

Erinnerung an die Migration zum 100. Jahrestag des Vertrages von Lausanne

Eine internationale Diskussion

Das Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität (ENRS) und Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa (BKGE) laden in Kooperation mit dem DAH zur großen Abschlussdiskussion mit Expert:innen für die Ausstellung „Nach dem Großen Krieg Neues Europa 1918–1923“. Ausgangspunkt ist der Vertrag von Lausanne von 1923 und seine historischen Folgen bis heute für europäische Migration.

Die Sozialgeschichte des modernen Europas ist von Migrationen geprägt.

Der Vertrag von Lausanne, der 1923 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geschlossen wurde, hatte die Zwangsumsiedlung von über zwei Millionen Menschen in Griechenland und der Türkei zur Folge. Der Vertrag bildete die Rechtsgrundlage für ähnliche Maßnahmen in der Zukunft, vor allem für die Zwangsumsiedlung von Millionen von Menschen in Ost- und Mitteleuropa am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945.

Die Zeit der Staatenbildung in Europa ging im 20. Jahrhundert zu Ende, aber der Kontinent ist immer noch in Bewegung. Jeden Tag verlassen Hunderte von Menschen ihre Heimat, um in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen. Einige von ihnen nutzen die von der EU garantierte Freizügigkeit, während andere sich aufmachen, um immer undurchlässiger werdende Grenzen zu überwinden.

Anlässlich des hundertsten Jahrestages des Vertrags von Lausanne treffen sich neun führende internationale Expertinnen und Experten für Migration, um in Bremerhaven über das Erbe der Migrationen im 20. Jahrhundert in Europa zu diskutieren:

Welchen Einfluss hatten die Bevölkerungsbewegungen auf den Aufbau nationaler und europäischer Identitäten? Welche Rolle spielen sie bei der Gestaltung des kollektiven Gedächtnisses heutiger Europäer? Und welches Licht werfen sie auf ähnlich motivierte Bevölkerungsbewegungen im 21. Jahrhundert?

Die Debatte umfasst einen Einführungsvortrag und zwei Podiumsdiskussionen.

Der Eintritt ist frei.

Sprachen: Englisch, Deutsch.

Ort: Deutsches Auswandererhaus, ACOMIS, Kalliope-Saal

Die Anmeldung zur Diskussion ist über ein Formular auf der Webseite des Netzwerkes möglich: https://events.enrs.eu/Bremerhaven2023 

Mehr zu der Veranstaltung auf der Homepage des Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität (ENRS)

und hier:

Das Programm:


14:00-14:20 – Eröffnung

Dr. Simone Blaschka (Deutsches Auswandererhaus)

Dr. Burkhard Olschowsky (BKGE)

Rafał Rogulski (ENRS)

Veranstaltungsmoderation: Dr. Bartosz Dziewanowski-Stefańczyk (ENRS/Deutsches Historisches Institut Warschau)

14:20-15:00 – Einführungsvortrag

Prof. Christoph Rass (Universität Osnabrück)

15:00-15:15 – Kaffeepause

15:20-17:20 – Panel 1: Erzwungene Migrationen

Aneta Prymaka-Oniszk (Journalistin und Buchautorin, Warschau, Polen)

Dr. Kristina Gedgaudaite (Universität Amsterdam)

Dr. Kateryna Krakhmalova (Universität Warschau)

Prof. Stephan Lehnstaedt (Touro Universität, Berlin)

Moderator: Prof. Jan Rydel (Pädagogische Universität Krakau, Mitglied des ENRS-Lenkungsausschusses)

17:20-17:50 – Kaffeepause

17:50-19:50 – Panel 2: Wirtschaftsmigrationen

Dr. Cecilia Bruzelius (Universität Tübingen/Universität Kopenhagen)

Prof. Jussi Laine (Universität Ostfinnland)

Prof. Sik Endre (Zentrum für Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Budapest)

Prof. Maciej Duszczyk (Universität Warschau)

Prof. Ayse Guveli (Universität Warwick) Moderator: John Beauchamp, FreeRange Productions, Warschau, Polen)

20:00 – Abendessen

Organisiert und veranstaltet durch

Veranstaltung finanziert durch