GEDENKPROGRAMM ZUM 27. JANUAR
Gewalt und Gedächtnis – Globale Erinnerung im 21. Jahrhundert
Lesung und Gespräch mit Mirjam Zadoff, Leiterin des NS-Dokumentationszentrum München
In heutigen Gesellschaften leben Menschen zusammen, deren Biografien durch unterschiedliche Erfahrungen von Krieg oder Diskriminierung geprägt sind – manchmal über Generationen hinweg. Können sie sich auf eine gemeinsame Erzählung verständigen? Mirjam Zadoff, Leiterin des Münchner NS-Dokumentationszentrums, versteht Geschichte als Fähigkeit, Fragen der Gegenwart aus der Vergangenheit zu beantworten.
In ihrem Buch »Gewalt und Gedächtnis« (Hanser 2023) versammelt sie Beispiele aus aller Welt, wie in vielerlei Spielarten die Erinnerung an die Geschichte der Gewalt wachgehalten – oder vergessen – wird: in Italien an die Deportation der Juden, in Japan an die Zwangsprostituierten, in Johannesburg an die Opfer des Holocaust und des Kolonialismus.
Auf Einladung des Jeanette-Schocken-Preis – Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur, der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und dem Kulturamt Bremerhaven liest Mirjam Zadoff am Sonntag, den 28.1.2024 um 18:30 Uhr im Deutschen Auswandererhaus aus ihrem hochaktuellen Buch. Wir sprechen darüber, wie eine mehrperspektivische, globale Erinnerungskultur aussehen kann, die versucht alle Menschen einzuschließen, in deren Leben die Geschichte eine Spur der Gewalt hinterlassen hat.
Mirjam Zadoff. © NS-Dokumentationszentrum München / Foto: Connolly Weber Photography
Mirjam Zadoff ist seit 2018 Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München. Zuvor war sie Professorin für Geschichte und Inhaberin des Alvin H. Rosenfeld Chairs in Jewish Studies an der Indiana University Bloomington. Gastprofessuren führten sie unter anderem nach Zürich, Berkeley, Berlin oder Augsburg. Aktuell lehrt sie an der LMU München. Sie ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Bücher, Ausstellungskataloge und Artikel, darunter: Tell me about yesterday tomorrow, hg. mit Nicolaus Schafhausen, Annette Kelm – Die Bücher, hg. mit Udo Kittelmann und Nicolaus Schafhausen, Die Stadt ohne: Juden, Ausländer, Muslime, Flüchtlinge, hg. mit Andreas Brunner, Barbara Staudinger und Andreas Sulzenbacher, sowie die in mehrere Sprachen übersetzten Monographien Der rote Hiob. Das Leben des Werner Scholem und Nächstes Jahr in Marienbad. Gegenwelten jüdischer Kulturen der Moderne.
Termin:
Sonntag, 28. Januar 2024, 18:30 Uhr, Deutsches Auswandererhaus
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung bis zum 25. Januar 2024 wird gebeten: per E-Mail an info@dah-bremerhaven.de oder telefonisch unter 0471 – 90 220 00.
Eine Veranstaltungskooperation der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, des Jeanette-Schocken-Preis – Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur, des Kulturamts Bremerhaven und des Deutschen Auswandererhauses