1938 und das Münchner Abkommen
Tschechische Verluste und Erfahrungen aufgrund der im Land lebenden deutschstämmigen Minderheit
Dr. Simone Blaschka, Direktorin Deutsches Auswandererhaus
Die Tschechoslowakei verlor rund 38 Prozent ihres Territoriums an das Deutsche Reich durch das am 30. September 1938 geschlossene Münchner Abkommen. Abgetrennt wurden die Gebiete, in denen der Großteil der deutschstämmigen Minderheit lebte. Ein souveräner Staat wurde von den europäischen Großmächten geteilt. Den Weltkrieg, der knapp ein Jahr später ausbrach, verhinderte diese sogenannte Appeasement-Politik Großbritanniens und Frankreichs nicht. Das Jahr 1938 wurde seit Beginn des Ukraine-Krieges immer wieder als mahnendes Beispiel angeführt. Der Vortrag zeigt einen kurzen Abriss des Konfliktes zwischen Tschech:innen und der deutschstämmigen Minderheit seit der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei 1918 aus tschechischer Perspektive.
Frage für die Gesprächsrunde: Wie und von wem werden Minderheiten politisch instrumentalisiert?
Denkmal für den „Zweiten Widerstand” in Prag, das die Bekämpfung der Annexion und Besetzung der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich 1938 – 1945 würdigt. Quelle: Oyvind Holmstad/Wikimedia Commons
Treffpunkt ist das Foyer des Deutschen Auswandererhauses. Um Anmeldung unter 0471/ 90 22 0 — 0 oder info@dah-bremerhaven.de wird gebeten.
Für Museumsbesucher:innen des jeweiligen Tages kostenfrei. Bitte tagesaktuellen Kaufbeleg des Museumstickets bereithalten. Alle weiteren Gäste zahlen 5,00 €. Studierende erhalten einen ermäßigten Eintrittspreis von 3,00 €.
Die Veranstaltung ist Teil der Vortrags- und Diskussionsreihe "LOST IN WAR."
Während der Fortgang des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine kaum Zeit für Fragen lässt, bietet das Deutsche Auswandererhaus als Migrationsmuseum Hintergrundwissen in einer Zeit der Unsicherheit. Es beleuchtet politische, demographische und soziale Konfliktthemen und lädt zur Diskussion ein: Wie sind ukrainische und deutsche Geschichte durch Migration und Krieg verknüpft? Welche historischen Begebenheiten und Begriffe werden (nicht) für Propaganda genutzt? Können wir aus der Vergangenheit Schlüsse für heutiges Handeln ziehen? Hier finden Sie sämtliche Veranstaltungen der Reihe.