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26. April bis 9. Juni 2024 · Ditzen-Blanke-Saal | Deutsches Auswandererhaus

„Neu anfangen, nur wie?"

Espelkamp und andere 'Flüchtlingsstädte' in den 1950er Jahren

Sonderausstellung zum Phänomen „Flüchtlingsstädte“ der 1950er Jahre am Beispiel der nordrhein-westfälischen Stadt Espelkamp: Ein Stück Migrationsgeschichte der Bundesrepublik, das selten als solche erzählt wird.

Anlässlich des 75. Geburtstages der Bundesrepublik setzte sich das Migrationsmuseum Deutsches Auswandererhaus in seiner Wanderausstellung mit einer wichtigen Frage der frühen Republik auseinander, die das Leben politisch, sozial und ökonomisch, aber auch künstlerisch und ethisch prägte: „Neu anfangen, nur wie?" Nach den Verbrechen des Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg mit weltweit mehr als 70 Millionen Toten fand in der frühen Bundesrepublik meist ein alltägliches Handeln und lebensnotwendiges Planen der Zukunft statt, ohne Rückblick auf die Zeit zwischen 1933 und 1945.

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Die Ausstellung blickte zunächst auf städtebauliche Projekte, die halfen, Millionen aus dem Osten Geflüchtete und Vertriebene im kriegszerstörten Land unterzubringen. Neben Hannover und Bremen liegt dabei ein besonderes Augenmerk auf der nordrhein-westfälischen Stadt Espelkamp. Die erwuchs in diesen Jahren zu großen Teilen auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik und einem zugehörigen ehemaligen Lager für vor allem russische Zwangsarbeiter:innen - und erhielt bald den Ruf einer "Modellstadt".

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Gezeigt wurden konkrete, persönliche Antworten auf die Frage, wie Geflüchtete und Vertriebene in den 1950er Jahren ihren Neuanfang gestalteten: Interviews mit verschiedenen Generationen aus Espelkamp und einzigartige Objekte aus der ganzen Bundesrepublik, die von der Zeit erzählen, werden zu eindrücklichen persönlichen Dokumenten individueller und kollektiver Neuanfänge.

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Die Objekte und Dokumente aus der Zeit reichten dabei von auf der Flucht verwahrten Trachtenelementen bis zu modernen Neuanschaffungen wie einem familieneigenen NSU Quickly Moped. Im Gespräch mit den Zeitzeug:innen und ihren Nachfahr:innen ging es um die Suche nach Ort und Form des persönlichen Neuanfangs wie das nicht-ablegbare „Davor" oder um das Fremdeln zwischen den Ankommenden und den lange Anwohnenden.

Die Wanderausstellung wurde zunächst in Espelkamp gezeigt, wo sie vom 14. März bis 18. April zu sehen war und in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet wurde. In Bremerhaven war sie vom 26. April bis zum 9. Juni 2024 im Ditzen-Blanke-Saal des Deutschen Auswandererhauses zu sehen.

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„Deine Geschichte“

Die Ausstellung ist in dem vom Bundesinnenministerium des Inneren und für Heimat geförderten Ausstellungs- und Bildungsprojekt „Deine Geschichte“ entstanden. Es erprobt in vier partizipativen Sonder- und Wanderausstellungen verschiedene Möglichkeiten, deutsche Migrationsgeschichte(n) auszustellen und Migration als Teil deutscher Geschichte zu präsentieren.

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