Kabinettausstellung

„Truly Yours, Mark Twain“. Wie ein Bremerhavener Auswanderer Mark Twain von Zahnschmerzen befreite

Kabinettausstellung rund um eine signierte Erstausgabe des weltberühmten Autors Mark Twain

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Anfang des Jahres stellte Gisela Burkhardt dem Deutschen Auswandererhaus ein umfangreiches Konvolut zur Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters Heinrich Sengebusch als Dauerleihgabe zur Verfügung. Ein Objekt aus dem Familienkonvolut ist die Erstausgabe von Mark Twains Buch.

Während Gisela Burkhardt inzwischen in Nordrhein-Westfalen zu Hause ist, lebte ihr Urgroßvater in Bremerhaven. Seit 1873 fährt Heinrich Sengebusch von der Seestadt aus regelmäßig über den Atlantik: Er ist Schiffbarbier beim Norddeutschen Lloyd, bis er 1885 schließlich mit seiner zukünftigen Frau Elise in die USA auswandert. Im Jahr 1891 kehrt die Familie zurück nach Bremerhaven. „Nach der Rückkehr nimmt Heinrich Sengebusch seine Tätigkeit als Schiffsbarbier wieder auf. Während einer Überfahrt von New York nach Genua im Mai 1893 begegnet er dann dem amerikanischen Schriftsteller Mark Twain“, erzählt Dr. Simone Eick, Direktorin des Deutschen Auswandererhauses. Den Autor plagen während der Überfahrt von New York nach Genua schlimme Zahnschmerzen, von denen ihn Heinrich Sengebusch befreit. Als Dank überlässt Mark Twain dem Barbier die Erstausgabe des Buches „The Million Pound Bank Note“ samt der persönlichen Widmung „Auf Wiedersehen, Truly Yours, Mark Twain, May ’93“. Der 1835 in Florida geborene Mark Twain wurde unter anderem für die Geschichten über die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn weltberühmt.

Das Deutsche Auswandererhaus verfügt inzwischen über eine Sammlung, in der sich derzeit 3.000 Familienkonvolute von Aus- und Einwanderern befinden. Ihre Geschichten, Dokumente und persönlichen Erinnerungsstücke haben die Familien dem Migrationsmuseum gestiftet – wie auch Gisela Burkhardt. In der Ausstellungsreihe „Neu in der Sammlung“ wird das Deutsche Auswandererhaus künftig einzelne Objekte, die den Besuchern ansonsten im Museumsmagazin verborgen bleiben, präsentieren. „Wir wollen damit die Vielfalt unserer Sammlung zeigen. Mark Twains Erstausgabe ist ein fantastisches Beispiel für die vielen ganz besonderen Objekte, die uns Familien für das Museum zur Verfügung stellen“, erzählt Simone Eick.

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