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Sonderausstellung

Von der Lutherbibel zur Gaunergeschichte.
Bücher für deutsche Einwanderer in Amerika 1728 – 1946

Zu Ehren des großen Engagements der Bremerhavener Verlegerfamilie Ditzen-Blanke hat das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven am Sonntag, 13. April 2014, den „Roswitha und Dr. Joachim Ditzen-Blanke Saal“ feierlich eingeweiht und die Ausstellung „Von der Lutherbibel zur Gaunergeschichte. Bücher für deutsche Einwanderer in Amerika 1728 – 1946“ eröffnet.

In der Kabinettausstellung „Von der Lutherbibel zur Gaunergeschichte. Bücher für deutsche Einwanderer in Amerika 1728 – 1946“ zeigt das Deutsche Auswandererhaus originale Bücher aus seiner Sammlung sowie Reproduktionen ausgewählter Titelblätter aus mehr als 200 Jahren deutschsprachigen Buchdrucks in Nordamerika. 1728 erschien das erste deutschsprachige Buch in den britischen Kolonien. Sein Verleger war jedoch ein Brite. Der Markt war also längst entdeckt, als ihn der erste deutsche Verleger mit einer Publikation in seiner Heimatsprache bediente: Christoph Sauer. Bis 1790 sollte ein Fünftel der Produktion aus der Druckerei der Familie Sauer stammen. Insgesamt erschienen zwischen 1728 und 1830 mehr als 3.100 deutschsprachige Titel.

Ab 1830 verlagerte sich das Zentrum der Buchproduktion von den ländlichen Druckereien Pennsylvanias nach New York. Im Zuge der zeitgleich einsetzenden deutschen Masseneinwanderung waren es der Geschmack, die Bildung und der Bedarf der Neuankömmlinge, die die Nachfrage nach deutschsprachigen Büchern bestimmten. Erst als Mitte der 1890er Jahre die Zuwanderung stark abnahm, mussten sich Verleger auf ein Lesepublikum einstellen, das selber nicht mehr in Deutschland aufgewachsen war. Die Wiederbelebung der Produktion für selbst Eingewanderte durch die deutschen Exilverlage während des Nationalsozialismus blieb ein Zwischenspiel.

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Almanach, ein Ausstellungsstück der Kabinettsausstellung