Ausstellungscollage
Zuhause in der Goethestraße
Wie lebt es sich in der Goethestraße in Bremerhaven-Lehe? Wie in der Goethestraße im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld-Ost und wie in der Goethestraße in München-Ludwigsvorstadt? Ach ja - und in der Goethestraße in Chicago? Fühlen sich Einheimische und Zugezogene dort gleichermaßen zuhause? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich das Deutsche Auswandererhaus in der aktuellen Ausstellungscollage „Zuhause in der Goethestraße. Lebenseinstellungen aus Bremerhaven, Magdeburg, München und Chicago 2021“. Seit dem 7. August 2021 erzählen hier Menschen von ihrem Leben in vier verschiedenen Goethestraßen und finden unterschiedliche Antworten auf die Frage, ob sie dort ein zuhause gefunden haben.
Die erste Ausstellungscollage im Garagenmuseum beschäftigt sich mit dem Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft Deutschland am Beispiel eines Mikrokosmos wie einer Straße. Unterschiedlichste Menschen und Einrichtungen erzählen was für sie zuhause bedeutet. Bremerhavener:innen, Münchner:innen, Magdeburger:innen und Chicagoer:innen erzählen vom Ankommen in Nachbarschaften, von persönlichen Erinnerungen, Freundschaften und Fremdheit. Dabei ist immer die Frage „Was macht eigentlich ein ,Zuhause’ aus?“.
Die Kuratorin der Sonderausstellung und Museumspädagogin am Deutschen Auswandererhaus Astrid Bormann hat individuelle Geschichten rund um das Leben in Goethestraßen aus verschiedenen Städten der Bundesrepublik und aus Chicago, einem wichtigen historischen Anlaufpunkt deutschsprachiger USA-Auswander:innen, gesucht – und gefunden: Geschichten von (Kirchen-)Gemeinden, Unternehmen, Vereinen, aus Kneipen, Cafés, Restaurants und Geschäften sowie Biographien von Anwohner:innen, aber auch Objekte, die das Zuhause in der Goethestraße symbolisieren – verbunden mit entsprechenden Anekdoten.
„Wir haben mit verschiedenen Menschen aus Goethestraßen in ganz unterschiedlichen Städten gesprochen. Ziel war, ein Spektrum an Momenten und Menschen zu versammeln, die vom Wohnen und Leben in städtischen Nachbarschaften geprägt sind“, erläutert Astrid Bormann die Idee. „Auch und gerade weil ‚Goethestraße‘ einer der häufigsten Straßennamen in Deutschland ist und auf der ganzen Welt vorkommt, scheint er zwar allgemein, hat er aber trotzdem für Viele eine ganz persönliche, konkrete Bedeutung.“ Ähnlich verhalte es sich mit dem Wort „Zuhause“, das in der Ausstellung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Parallel verdeutlichen persönliche Objekte von Anwohner:innen der vier Goethestraßen deren jeweiliges Verständnis von „Zuhause“ – vom Coffee Table-Buch über Gartengeräte bis zu künstlerischen Werken und Spielfiguren aus vergangenen Jahrzehnten. Der Bremer Graphiker, Illustrator und Street Artist Christoph Babbel hat die Städte und Personen für die Ausstellung in Szene gesetzt.
Die Ausstellungscollage ist ab dem 7. August 2021 im neueröffneten Garagenmuseum des Deutschen Auswandererhauses zu sehen. Besucher:innen können diese jeden Tag von 10-18 Uhr kostenlos aufsuchen.