Goethestrasse_Zusammen_leben_c_Deutsches-Auswandererhaus_Foto_Magdalena_Gerwien

Ausstellungscollage

Zusammen leben in der Goethestraße

Das Dröhnen des Schmiedehammers auf dem Amboss, das Rumpeln des Lieferwagens, der Jubel der ballspielenden Kinder im Hof und der Duft des Frühstücks aus dem Bistro am Eck – sie alle prägten oder prägen das Leben mitten in der Stadt. Was Nachbarschaften zu lebendigen, vielfältigen Mikrokosmen werden lässt und welche Lebensgeschichten sich hinter den Namen auf den Klingelschildern verbergen, zeigt seit dem 11. März 2022 die erweiterte Ausstellungscollage in dem als begehbare, interaktive Vitrine von Architekt Andreas Heller konzipierten Garagenmuseum, in dem die Grenzen von Museum und Stadt verschwimmen.

Kräftig gewachsen und komplett neu gestaltet präsentieren sich darin unter dem Titel »Zusammen leben in der Goethestraße« neue Momentaufnahmen von Lebensgeschichten, Erinnerungsstücken und Anekdoten aus vier Goethestraßen in Bremerhaven, Magdeburg, Chicago und München. Ihre Bewohner:innen gewähren Einblicke in ihr Zusammenleben in Einwanderungsgesellschaften und erzählen, was Zuhause für sie bedeutet. Barrierefrei zugänglich, zweisprachig und kostenlos lässt sich die Ausstellungscollage täglich von 10 bis 18 Uhr besichtigen. 

Logo_Garagenmuseum_RZ_kl

»In unserem Garagenmuseum wollen wir Großes im Kleinen zeigen«, erläutert Museumsdirektorin Dr. Simone Blaschka das Konzept: »Am urbanen Mikrokosmos Goethestraße wird deutlich, dass Stadtgeschichte auch Migrationsgeschichte ist und wie Anwohner:innen und unterschiedlichste Einrichtungen vom Gemüsehandel über das Bistro bis hin zum Kulturprojekt zu einer vielfach verwobenen Nachbarschaft zusammenwachsen.« Die Ausstellungscollage vereint Originale mit besonderer Bedeutung und die Geschichten ihrer Besitzer:innen. Besonderen Raum gewährt die Neuauflage den Bewohner:innen der fast einen Kilometer langen Goethestraße in Bremerhaven, von den Heranwachsenden aus dem Projekt »Rückenwind für Leher Kinder e.V.« über die Mitgründerin eines generationenübergreifenden Wohnprojekts bis hin zu den Nachfahren des lokalen Schuhmachers, Schmieds, Tierarztes und Präparators. 

»Seit der Eröffnung des Garagenmuseums im August 2021 haben uns viele neue Geschichten aus den vier Goethestraßen erreicht«, berichtet Astrid Bormann, Kuratorin und Museumspädagogin am Deutschen Auswandererhaus. »Diese neuen Perspektiven auf das Zusammenleben in städtischen Nachbarschaften haben die Collage weiter wachsen und sich wandeln lassen.« Mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt wurde die Ausstellung von Andreas Heller Architects & Designers.

Goethestrasse_Zusammen_leben_3_c_Deutsches-Auswandererhaus_Foto_Magdalena_Gerwien

Die Ausstellungscollage ist ab dem 11. März 2022 im Garagenmuseum des Deutschen Auswandererhauses zu sehen. Besucher:innen können diese jeden Tag von 10-18 Uhr kostenlos aufsuchen.