Ein Hauch Poesie im Deutschen Auswandererhaus

„Jungen Leuten den Raum geben, ihre Sprache zu finden, und gleichzeitig allen zeigen, dass Poesie weder verstaubt noch elitär sein muss.“ So lautet das selbstgesetzte Ziel von lyrix, einem Bundeswettbewerb für junge Lyrik, an dem Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren teilnehmen können. Diesen Wettbewerb nahm Rolf Stindl, Vorsitzender des Friedrich-Bödecker-Kreises im Lande Bremen e. V., zum Anlass, um mit Schüler:innen einer 6. Klasse der Bremerhavener Edith-Stein-Schule einen Poesie-Workshop abzuhalten. Als Kulisse dazu wählte er das Deutsche Auswandererhaus und als Leiter des Workshops konnte Rolf Stindl den erfahrenen und prämierten Schriftsteller Arne Rautenberg gewinnen.

AR_6

Mit Farben jongliert er genauso gekonnt wie mit Worten - Lyriker Arne Rautenberg war am 9. Juni zu Gast im Deutschen Auswandererhaus. © Deutsches Auswandererhaus / Foto: Anastasia Pastuchov

Dass die Wahl auf Rautenberg fiel, ist keineswegs ein Zufall: Nicht nur sind die Gedichte des Kieler Autors in zahlreichen Monografien, Anthologien sowie Zeitschriften und Zeitungen erschienen. 2013 erhielt er außerdem die Liliencron-Poetik-Dozentur der Christian-Albrechts-Universität Kiel und wurde 2018 in die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur gewählt.

Als der Vers-Experte Rautenberg und die „angehenden Dichter:innen“ am 9. Juni 2022 im Ditzen-Blanke-Saal des Deutschen Auswandererhauses aufeinandertrafen, entstand schnell eine lockere, schöpferische Arbeitsatmosphäre. Die Schüler:innen bewiesen Offenheit, Experimentierfreude und vor allem Kreativität, probierten sich in Ein-Wort-Gedichten oder Haikus aus und trugen diese auch gleich vor. Genau diese Ungezwungenheit im Umgang mit Sprache und Poesie sollten die Schüler:innen aus dem Workshop mitnehmen.

Foto_Flipchart

Worte und Ideen sammeln – auf der Flipchart entstehen die ersten Skizzen eines Gedichts. © Deutsches Auswandererhaus / Foto: Anastasia Pastuchov