Objekt des Monats

Jedes Objekt in der Sammlung des Deutschen Auswandererhauses erzählt eine ganz persönliche Auswanderungs- oder Einwanderungsgeschichte. In dieser Rubrik stellen wir Ihnen jeden Monat ein anderes Objekt vor – eine Fotografie, ein Dokument oder ein persönliches Erinnerungsstück.

Februar 2024

Währungs-Erinnerungspaket, 1966

Größe

Begleitzettel: 21 x 26,6 cm

Bumerang mit Australischen Pfund-Münzen:
ca. 6,8 x 22,6 x 0,6 cm

Bumerang mit Australischen Dollar-Münzen:
ca. 6,8 x 22,6 x 0,6 cm

Material

Papier, Plastik, Bronze, Silber, Kupfer-Nickel-Legierung

Schenkung

Klaus Störtenbecker

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Historische Einordnung

Das Australische Pfund wurde im Jahr 1910 als eigene Währung in Australien eingeführt. Es war ebenso wie das Britische Pfund in 20 Shilling zu je 12 Pence unterteilt. Im Jahr 1963 beschloss die australische Regierung, dieses englische Münzsystem durch ein Dezimalsystem zu ersetzen, da es im internationalen Vergleich mittlerweile als veraltet und zu kompliziert galt. Als Einführungsdatum der neuen Währung wurde der 14. Februar 1966 festgelegt; mit diesem Tag wurde das Australische Pfund durch den Australischen Dollar abgelöst.

Kurzbiographie

Die Nachkriegszeit ist schwer für Hildegard und Wolfgang Störtenbecker. Notgedrungen lebt das Hamburger Ehepaar mit seinen beiden Kindern Wiebke und Klaus bei Hildegards Eltern in Berne. Da es in Deutschland keine Perspektiven zur Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage sieht, und Hildegard zudem davon träumt, die „Welt zu sehen“, entscheidet sich das Paar 1953 für die Auswanderung nach Australien. Wolfgang findet Arbeit bei der Nähmaschinenreparaturfirma „Singer“ in Sydney, Hildegard schließlich bei der Deutschen Botschaft. Mehrfach wechselt Wolfgang die Arbeitsstelle, dennoch hat das Paar zwei Jahre später genug Geld gespart, um sich sein erstes Haus in Blakehurst zu kaufen.

Die Kinder Klaus und Wiebke verschlägt es jedoch als Erwachsene zurück nach Deutschland. Im Alter von 23 Jahren beginnt Klaus 1966, als Maschinenbauer die Welt per Schiff zu bereisen. 1977 lässt er sich mit seiner Lebensgefährtin in Hamburg nieder. Seine jüngere Schwester Wiebke hingegen geht zunächst für ein Stipendienjahr an die Universität nach Hamburg, entschließt sich im Anschluss daran jedoch ebenfalls für den endgültigen Umzug. Die Sehnsucht nach ihren Kindern, später dann auch Enkelkindern, veranlasst Hildegard 1988 ebenfalls wieder nach Deutschland zurückzukehren. Ihr Ehemann Wolfgang folgt ihr.

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Bedeutung des Objekts

Migration und Geld sind seit je her eng miteinander verknüpft. Geld steht für Besitz, Arbeit, ein (gutes) Auskommen. Die Hoffnung, all dies zu erreichen, ist für viele Menschen die Motivation zur Migration – so auch für Hildegard und Wolfgang Störtenbecker. Für ihren Sohn Klaus hingegen stellt das Währungserinnerungspaket ein persönliches Erinnerungsstück an Australien dar – einem Land, in dem er einen Großteil seiner Jugend verbrachte. Angesichts der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte würde die australische Regierung heute vermutlich von der Nutzung eines Aboriginal-Symbols absehen.

Haben auch Sie …

… eine Aus- oder Einwanderungsgeschichte Ihrer Familie zu erzählen und möchten diese mit den dazugehörigen Objekten und Dokumenten dem Deutschen Auswandererhaus für seine Sammlung übergeben? Dann kontaktieren Sie bitte Dr. Tanja Fittkau unter der Rufnummer 0471 / 90 22 0 – 0

oder per E-Mail unter: t.fittkau@dah-bremerhaven.de

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