Objekt des Monats
Jedes Objekt in der Sammlung des Deutschen Auswandererhauses erzählt eine ganz persönliche Auswanderungs- oder Einwanderungsgeschichte. In dieser Rubrik stellen wir Ihnen jeden Monat ein anderes Objekt vor – eine Fotografie, ein Dokument oder ein persönliches Erinnerungsstück.
Januar 2023
Holzschnitzerei, um 1903
Größe | 27 x 18,8 x 1 cm |
Material | Holz |
Schenkung | Christoph Diehl |
Historische Einordnung
Der Internationale Tag der Bildung wird im Dezember 2018 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und erstmals am 24. Januar 2019 von ihrer Kultur- und Bildungsorganisation UNESCO ausgerichtet. Er erinnert an die Notwendigkeit, weltweit die Chancengerechtigkeit der Bildungssysteme zu verbessern, denn 262 Millionen Kinder und Jugendliche haben zu diesem Zeitpunkt noch immer keinen Zugang zu Schulen. Die Weltgemeinschaft hat sich deshalb verpflichtet, „bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen“.
Kurzbiographie
Christoph Diehl wird am 12. März 1891 in Sonnenberg, Wiesbaden, geboren. Der Sohn eines Gärtners beginnt schon früh mit einem besonderen Hobby: Er fertigt Holzschnitzereien. Christoph hat großes Talent, wie der amerikanische Industrielle Thomas Hayward feststellt, als er den Jungen 1906 auf einer Deutschlandreise kennenlernt. Kurzerhand übernimmt der Unternehmer die Förderung des Fünfzehnjährigen. Er holt ihn zu sich nach Baltimore, gibt ihm Arbeit in seiner Firma und finanziert ihm den Besuch des Maryland Institute, einer Schule für Art und Design. Doch die vielversprechende Künstler-Karriere endet 1908 abrupt: Christoph erkrankt überraschend an Typhus und verstirbt nach dreiwöchiger Krankheit.
Bedeutung des Objekts
Die von Christoph Diehl angefertigte Holzschnitzerei ist heute nicht nur ein einzigartiges Erinnerungsstück aus seiner Lebensgeschichte, sondern migrationsgeschichtlich auch ein Beleg für eine wichtige Auswanderungsmotivation: die Hoffnung auf Bildung und Selbstverwirklichung. Bildung ist ein elementares Menschenrecht, sie versetzt Menschen in die Lage, ihre gesellschaftliche, politische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation zu verbessern.
Haben auch Sie …
… eine Aus- oder Einwanderungsgeschichte Ihrer Familie zu erzählen und möchten diese mit den dazugehörigen Objekten und Dokumenten dem Deutschen Auswandererhaus für seine Sammlung übergeben? Dann kontaktieren Sie bitte Dr. Tanja Fittkau unter der Rufnummer 0471 / 90 22 0 – 0
oder per E-Mail unter: t.fittkau@dah-bremerhaven.de