Mokkatasse, 1920er

Mit insgesamt elf Koffern kommt die Familie Dewosch am 18. Februar 1952 in New York an. Im Gepäck von Renate befindet sich auch die zierliche Mokkatasse. Sie ist ein Geschenk ihrer geliebten Tante Martha – immer wenn Renate diese in Berlin-Tempelhof besuchte, durfte sie aus der kleinen Tasse trinken. Renate Hills, geb. Dewosch, kommt am 12. Oktober 1936 in Berlin zur Welt. Die Familie wohnt in Berlin-Adlershof, das nach dem Zweiten Weltkrieg zum sowjetischen Sektor gehört. 1947 beschließen Renates Eltern, in die USA auszuwandern. Doch die Behörden stellen sich quer. Die US-amerikanischen Behörden verlangen einen Umzug von Ost- nach West-Berlin, ehe sie den Auswanderungsantrag bearbeiten. Die sowjetischen Behörden fordern einen Wohnungstausch. Es vergehen Monate, bis sie die passende Familie gefunden und alle notwendigen Unterlagen beisammen haben. Am 7. Februar 1952 ist es endlich soweit: Renate und ihre Eltern besteigen in Cuxhaven die SS „Homeland“ nach New York. Rasch findet sich die 15-jährige Schülerin in ihr neues Leben ein. Nach der High School arbeitet Renate zunächst als Sekretärin bei einer Versicherungsanstalt in Manhattan, ehe sie zur New York Telephone Company in Queens wechselt. Dort lernt sie auch ihren Mann Don kennen, mit dem sie seit über 30 Jahren verheiratet ist. Inzwischen im Ruhestand, lebt sie bis heute in New York.
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© Sammlung Deutsches Auswandererhaus, Schenkung Renate Hills

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