Kalliope

Kalliope-Preis 2023

Die feierliche Verleihung am 09. Dezember

Mit ihrem innovativem Perspektivwechsel auf Stadtgeschichte gewinnen Humangeograph:innen der TU Chemnitz 20.000 Euro Projektförderung

 

Im feierlichen Rahmen überreicht: An Samstag, 09. Dezember 2023, ging der „Kalliope-Preis für praxisnahe Migrationsforschung“ zum vierten Mal im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven an ein Forschungsprojekt, das eine Brücke zwischen aktueller Migrationsforschung und deren praktischer Vermittlung schlägt. Das Humangeograph:innen-Team der TU Chemnitz unter Frau Prof. Dr. Glorius setzt sich in einem Konzept zu Stadt- als Migrationsgeschichte durch. Das kommende Pilotprojekt der Preisträger:innen in Dessau-Roßlau wird mit 20.000 Euro Preisgeld gefördert und durch uns begleitet und unterstützt.

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v.l.n.r.: Yasmin Polat, Marina Curcic-Sarac, Dr. Simone Blaschka, Hanne Schneider, Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu, Jörg Schulz, Prof. Dr. Birgit Glorius, Dr. Friederike Enßle-Reinhardt, Stephan Schurig

Am Abend des 09. Dezember 2023 war es so weit: Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsches Auswandererhaus Staatsrat a.D. Jörg Schulz und unsere Museumsdirektorin Dr. Simone Blaschka, im Beisein von überregional zusammen gekommenen Gästen aus Kultur, Politik und Wirtschaft, überreichten den Preis von 20.000 Euro an Prof. Dr. Birgit Glorius, Dr. Friederike Enßle-Reinhardt, Stephan Schurig und Hanne Schneider, die im Fachbereich Humangeographie mit dem Schwerpunkt Europäische Migrationsforschung an der Technischen Universität Chemnitz lehren und forschen.

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Als weiteres Mitglied der Jury sprach an diesem Abend Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu, Leiterin des Arbeitsbereichs Bildung in der Migrationsgesellschaft der Universität Bremen, auf dem Podium. Dabei lobte lobte sie das Konzept der Gewinner:innen, etwa für die Verbindung von Lokalem und Globalen. Aber auch in vielen anderen Punkten hatte die Jury schon im Vorfeld viel in der Begründung zu loben.

Auch in ihrer Festrede im Namen des Gewinner:innen-Teams betonte Prof. Dr. Birgit Glorius neben spannenden Punkten wie der Frage was überhaupt als Migrationsgeschichte verstanden wird und ob sie überhaupt im Denken der Menschen einer Stadt präsent ist. Dazu betonte sie auch: „Unsere Kernthese ist, dass eine Argumentation mit Migrationsgeschichte dann trägt, wenn nicht von einer universellen Migrationsgeschichte ausgegangen wird, sondern die Vielfalt von Migrationsgeschichten in ihren unterschiedlichen lokalen Kontexten zugelassen wird.“ Auch hob sie hervor, wie bedeutsam es ist, „den Fokus von der Integrationsleistung von Migrant:innen als ‚den Anderen‘ aufzuheben, und stärker die Aufnahmegesellschaft als Akteur im Prozess des Ankommens in den Blick zu nehmen.“

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Auch Dr. Simone Blaschka, die Direktorin des Deutschen Auswandererhauses, reflektierte an diesem Abend die Bedeutung des Ausschreibungsfrage „Orientierung bieten, kritisch bleiben – wozu und wie mit Migrationsgeschichte argumentieren?“ für das Museum und dankte noch einmal Verleger, Preisgeldstifter und Vorsitzender der Stiftung Deutsches Auswandererhauses Matthias Ditzen-Blanke, dessen Familie den Preis seit seiner Entstehung großzügig fördert.

Die Stiftung Deutsches Auswandererhaus und das Deutsches Auswandererhaus hatten pandemiebedingt 2021 eine Pause in den zweijährigen Ausschreibungstonus gemacht. 2015 wurde der Preis mit der großzügigen Unterstützung der Verleger-Familie Ditzen-Blanke, die seit 2019 das Preisgeld von 20.000 Euro ermöglicht, ins Leben gerufen und ging an unterschiedlichste Forschende und Hochschulen.

Der Kalliope-Preis soll so nicht nur die aktuelle Migrationsforschung theoretisch bereichern, sondern durch einen experimentellen Rahmen auch praktische Erfahrungswerte für die Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlich umkämpften Thema Migration in Museen und Wissenschaft bieten.  

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Moderiert wurde der Festakt mit viel Charme von der Berliner Journalistin und Autorin Yasmin Polat. Die Veranstaltung wurde außerdem musikalisch durch die Kooperation von Sängerin und Künstlerin Elshan Gashimi und Trompeter Philipp Püschel bereichert, die auf bemerkenswerte Weise klassisch persische Kunstmusik mit dem Klang der Jazztrompete und elektronischen Momenten verbinden.

Danach waren die geladenen Gäste noch zu Wein und Snacks eingeladen zu denen noch lange diskutiert und geplaudert wurde.

Wir danken allen für einen wunderbaren Abend!