Arbeitserlaubnis, 1969
Aus einer Zeitung erfährt Serdar Bozkurt 1962 in der Türkei, dass die deutsche Firma Mannesmann Kfz-Schlosser sucht. Gegen den Willen des Vaters bewirbt sich der 20-Jährige und erhält wenig später eine Arbeitserlaubnis für die BRD. Eigentlich will Serdar Bozkurt nur drei Jahre in Deutschland bleiben, doch dann lernt er seine zukünftige Frau Jutta kennen. Die beiden heiraten 1965 und bekommen zwei Söhne. Trotz dieser Heirat, durch die ihm eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis zugeteilt wird, muss Serdar Bozkurt in den 1960ern immer wieder seine Arbeitserlaubnis erneuern. Das Dokument zeigt damit die jahrzehntelange Wahrnehmung der Türken als Gäste, die nach getaner Arbeit wieder zurückkehren sollen. Aber Serdar Bozkurt bleibt und lässt sich nicht entmutigen. Anfang der 1970er Jahre arbeitet er als Dolmetscher bei der Deutschen Vermittlungsstelle in Istanbul, um weitere „Gastarbeiter“ für Mannesmann anzuwerben. In Duisburg bemühen sich die Eheleute um die Integration der türkischen „Gastarbeiter“ und ihrer Familien. Auf Initiative von Serdar Bozkurt wird dort 1975 der erste Ausländerbeirat eingerichtet. Im September 2015 bekommt Serdar Bozkurt für sein Engagement den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen.
© Sammlung Deutsches Auswandererhaus, Schenkung Jutta und Serdar Bozkurt