EINE 250 JAHRE ALTE WANDERUNGSGESCHICHTE

Impulsvortrag und Gespräch am Donnerstag, 13. Oktober im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven: Die „Bessarabien- und Schwarzmeerdeutschen“ – ein Kapitel deutsch-ukrainischer Geschichte?

Wie langfristig Migrationsprozesse verlaufen können, beleuchtet der Vortrag von Museumsdirektorin und Migrationshistorikerin Dr. Simone Blaschka am Beispiel der sogenannten „Bessarabien- und Schwarzmeerdeutschen“ am Donnerstag, 13. Oktober 2022 um 18.00 Uhr im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven. 

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten zehntausende Menschen vor allem aus süddeutschen Ländern in Gebiete westlich und nordöstlich von Odessa ein. Als von den Zaren privilegierte Gruppe blieben die meisten von ihnen in dieser von verschiedenen ethnischen Gruppen bewohnten Region fast ausschließlich unter sich.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fanden sich kaum noch welche von ihnen am Schwarzen Meer, die meisten lebten in anderen sowjetischen Teilrepubliken oder in einer der vier Besatzungszonen. Inwiefern die Geschichte der „Bessarabien- und Schwarzmeerdeutschen“ heute Teil einer deutsch-ukrainischen Geschichte ist, soll in der anschließenden Gesprächsrunde diskutiert werden.

Museumsbesucher:innen erhalten mit ihrem Museumsticket gegen Vorlage eines tagesaktuellen Kaufbelegs freien Eintritt. Alle weiteren Gäste zahlen 5,00 Euro, Studierende 3,00 Euro. Treffpunkt ist das Foyer des Deutschen Auswandererhauses. Um Anmeldung unter 0471 / 90 22 0 - 0 oder info@dah-bremerhaven.de wird gebeten.

Veranstaltungsreihe „Lost in War“: Von den Anfängen des „nation-building“ bis zum Eurovision Song Contest

Die Veranstaltung ist Teil der Vortrags- und Diskussionsreihe „Lost in war“, mit der das Deutsche Auswandererhaus als Migrationsmuseum Hintergrundwissen in einer Zeit der Unsicherheit bietet. Seit dem 24. Februar 2022 ist in dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine so vieles verloren gegangen: Menschenleben und Erinnerungsorte, Sicherheiten und Gewissheiten und vieles mehr. Dabei lässt der Fortgang des Krieges mit seinen täglichen Meldungen kaum Zeit für Fragen. In Impulsvorträgen, Gesprächsrunden und einer Filmvorführung zur ukrainischen (Migrations-)Geschichte beleuchtet das Deutsche Auswandererhaus politische, demographische und soziale Konfliktthemen und lädt zur Diskussion ein: Wie sind ukrainische und deutsche Geschichte durch Migration und Krieg verknüpft? Welche historischen Begebenheiten und Begriffe werden (nicht) für Propaganda genutzt? Können wir aus der Vergangenheit Schlüsse für heutiges Handeln ziehen?

Die weiteren Themen der Reihe: 


Für Schulklassen gibt es jeweils um 11 Uhr die Möglichkeit, die Vorträge kostenfrei zu hören. Abends um 18 Uhr erhalten dann alle Interessierten Zutritt.

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Russischer Plan der Kolonie Großliebenthal, der heute in der Ukraine gelegenen Siedlung Welykodolynske. Um 1810, Quelle: Wikimedia Commons

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